Jazzpianistin & Komponistin

Interview

Taz am Wochenende

Ralf Pauli – 17. Februar 2019

In Helsinki spielt man anders

„In Skandinavien hört man sich mehr beim Spielen zu, weiß Antje Rößeler. Sie hat dort Jazz studiert. Zurück nach Berlin zog sie wegen der Energie hier.“

Pressestimmen zum Album »Stockholm Trio«

Piano News

Tom Fuchs

… “Zerrende Blues-Tremoli, lässige, immer ganz knapp hinter dem Beat hängende Kurz-Phrasen und bisweilen auch schummrige Gospel-Harmonien, in denen Schmerz und Wohlgefühl eine Einheit aus Leid und Hoffnung andeuten, sind der Grundstock im Spiel der 30-Jährigen.“

„Man swingt relaxed und in friedlich-freundlicher Harmonie. Kompaktes und prägnantes Interplay, das getragen wird von einer spielerisch-lässigen Atmosphäre und gelegentlich auch von gelöstem Wartenkönnen, verschmilzt zu einer Kommunikation, an der teilzuhaben durchaus zur Entspannung führen kann. Und dass Saxofonistin Birgitta Flick sich bei drei Stücken zu dem Line Up gesellt, gibt dieser Produktion noch einen weiteren emotionalen Schub.“

Jazzthetik

Stefan Pieper

„Zugegeben: Antje Rößeler und ihre Band türmen so viele Ideen auf, dass es schon manchmal etwas labyrinthisch wirkt. Aber im Kern jeder Ausschweifung stehen die persönliche Version und viel Natürlichkeit. Dies kommt zum Tragen, wenn Rößeler und ihre Band die erzählerischen Themen ihrer Stücke suitenartig weiterentwickeln…und all dies auf fantasievolle Um- und Abwege führt.“

„..im Ganzen legt sie sich eine kluge Ökonomie auf, denn sie muss niemandem etwas beweisen, schon gar nicht sich selbst. Viel lieber werden melodiöse rote Fäden ausgebreitet, um die Fantasie aller Bandmitglieder zu nähren.“

Jazzpodium

Susanne Müller

„Bill Evans und kein Ende.“ … „Die Stücke fallen Melodie-fixiert aus, mit dezent klassischem Einschlag, beinhalten aber auch genug Wagemut, sich vom Thema variantenreich zu entfernen. Eine gewisse Hymnik, die kurz an einen Keith Jarrett erinnern mag, ist ihnen ebenso eigen“.

„Dass es innerhalb des Midtempo-Geschehens weniger um Kontraste als um einen geschlossenen Bandsound geht, der sich über weite Strecken der Klangschönheit verpflichtet fühlt, das ist nach den 14 Stücken ganz klar. Hier wird das Klaviertrio-Format nicht von Grund auf neu gedacht, vielmehr dessen zeitlose Stärken für die Gegenwart geschickt, sympathisch und durchsichtig eingerichtet.“

BR Jazz-CD-Tipp

Bernhard Jugel

„Das Einzigartige an diesem Album ist eine Mischung aus hohem musikalischen Anspruch und einer angenehm verspielten Leichtigkeit..“

„Das besondere an der Musik von Antje Rößeler: Man kann sie nicht über einen Kamm scheren. Wilde, überbordende Improvisationen liegen ihr genauso wie ruhige, kontemplative Stücke mit weiten Räumen. Auf dem Album lernen wir eine Komponistin und Musikerin kennen, die gerade dabei ist, ihre Möglichkeiten zu erkunden – noch in der Jazztradition verhaftet, aber immer dabei, neue Wege zu gehen. Bei Antje Rößeler sind dabei die Stücke besonders spannend, die ganz einfach sind. Zum Beispiel die beiden Kinderstücke auf ihrem Album, die auch einfach so heißen, und die sehr tänzerisch und folkloristisch klingen.“